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Sonntag, 27. September 2009

Umgesattelt


Ich habe nach wie vor einen Heidenrespekt vor freien Werken, muss ich sagen, denn dort ist man mit massenhaft abgehandelten Schemata á la "Kam, sah, liebte" denke ich längst nicht so erfolgreich wie in der Sparte der Fanfiction, deren Rezipienten zumeist genau das suchen. Da ist Originalität gefragt und das ist alles andere als einfach aus dem Hut zu zaubern. Insbesondere wenn man besonders beliebte und stark frequentierte Genre wie Fantasy oder Romanzen betrachtet. Wie schreibt man etwas, das so noch nie da gewesen ist? Kann man so etwas überhaupt schreiben oder ist es schier unmöglich für Otto Normalverbraucher, der nicht als literarisches Genie zur Welt gekommen ist?

Fakt ist, dass so ziemlich jeder den Anspruch hat, sich von der Masse abzuheben. Stilistisch wie auch inhaltlich. Aber das ist bekanntlich leichter gesagt als getan. Völlig neue Impulse sind rar, weil sie voraussetzen, dass der Autor gegen bereits vorhandene Denkstrukturen und existente Gangarten agiert. Man kann aber nicht einfach so raus aus seiner kulturellen Haut, kann nicht einfach mit dem Finger schnippen und einen revolutionären Plot entwickeln. Ich fürchte, fast alles hat es auf bestimmte Art und Weise schon einmal gegeben; Texte unterscheiden sich lediglich in der Form ihrer Präsentation. Zumindest auf dem Gebiet der Fanfiction und bestimmten Bereichen der Freien Werke (die wenigsten Fantasy-Autoren erfinden das Rad neu, sondern greifen eher auf bereits bestehende Konstrukte von Fabelwesen zurück; wie z.B. Elfen, Drachen, Vampire, usw.) erfreuen sich bestimmte Thematiken einfach großer Beliebtheit.

Was ich mich aber seit gestern Abend frage, ist, ob es funktioniert, ein ehemaliges Fanfiction-Konzept auf freie Werke umzusiedeln, ohne dass es zu sehr nach Fanfiction klingt. Fanfiction ist für mich nichts niedrigeres oder schlechteres als Freie Werke, ich beziehe mich lediglich auf massentaugliche Aspekte, die oft mit einer Fanfiction einhergehen (Junge und Mädel kommen zusammen nach einigen langen Umwegen und jeder Menge Sex).

Die Sache ist folgende; ich habe schon seit 3 Jahren eine Idee am Start, die ich als Fanfiction begonnen habe. Mir fehlt im Moment allerdings jeglicher Hang zu einer Real Person Fanfiction, die Idee ist allerdings nach wie vor in meinem Kopf existent und ziemlich hartnäckig. Ich denke also darüber nach, die Idee auf die Freien Werke zu ziehen. Nicht in dem einfallslosen Sinne, dass ich lediglich Namen austausche und das wars, sondern halt noch mal von vorn beginne, in einem freien Setting, neuen Charakteren, etc. Allein schon aus stilistischen Gründen; drei Jahre sind ne lange Zeit in Sachen Schreiberei und ich glaube, die qualitative Lücke zwischen Ursprungstext und neuer Aufarbeitung wäre zu groß. Ich bin allerdings noch unschlüssig, ob ich es wirklich probieren sollte oder ob die Idee nicht einfach zu fanfiction-artig ist. Es ist zwar kein Kam-Sah-Liebte Konzept, aber besitzt nun auch wieder nicht die Komplexität eines noch nie da gewesenen Novums.

Vielleicht sollte ich auch noch nicht über eine Adaption alter Ideen nachdenken, solange ich meinen ersten Versuch in Sachen Freie Werke noch nicht online gepackt hab. Letztlich wird sich wohl herausstellen, dass die Sparte nicht für mich gedacht ist und ich doch eher bei Fanfictions bleiben sollte, wer weiß. Die Lust zum Schreiben ist aber nach wie vor da und ich denke, es wäre ein Projekt, was vorstellbar wäre. Lediglich ein paar Details gilt es noch zu sondieren.

At First Flight wächst. Gestern ist entgegen meiner Erwartungen Kapitel 8 fertig geworden mitsamt einem spontanen Twist, der viel Spaß in den nächsten Kapiteln verspricht. In Kapitel 9 gehts erstmalig zur Sache. Nicht im expliziten sexuellen Sinne, aber es kommt doch endlich mal zu einer konkreteren Annäherung. Zumindest ist das so geplant. Was mir den meisten Spaß in der Story bereitet, ist die Darstellung dieser kleinen magischen Momente, wie sie manchmal zwischen Menschen entstehen und die mit Worten eigentlich nicht zu beschreiben sind. Ich glaub, der Leser muss vieles einfach fühlen können und Gefühle mit Worten zu transportieren ist nicht immer einfach. Insbesondere, wenn man verkitschtes Vokabular vermeiden möchte.

Ah, dann noch etwas fanfictionbezogenes: Ich hole das nächste Scar Tissue Kapitel Update im Laufe der Woche nach. Gestern hats nicht planmäßig funktioniert, weil mein Internet zwischenzeitlich ausgefallen ist, heute bin ich unterwegs, aber ich denke, ich kann es nächste Woche nachholen und von dort an sollte es wieder im üblichen 10-Tage-Rhythmus funktionieren. Nur als Info für die, die es vielleicht noch interessiert ;)

Ich widme mich jetzt dem Anfang von Kapitel 9, ehe ich mich in die Stadt verkrümle. Macht euch einen schönen Sonntag und geht brav wählen!

Stoffi