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Dienstag, 29. September 2009

Geheimniskrämerei


Ich frag mich ja immer, was manche Leute auf ihren Favoritenlisten stehen haben, wenn sie sie bei ff.de "nicht öffentlich" einstellen. Mir erschließt sich auf den ersten Blick nicht wirklich der Sinn, weshalb man so etwas machen sollte. Klar kann ich da nur von mir ausgehen und sagen, dass ich meine Favoriten nicht verstecken muss, denn sie sind sehr sorgfältig ausgeguckt und nicht nur temporäre Lieblinge. Warum also die Favoriteneinträge verstecken?

Was ich ganz oft lese, ist die Argumentation, dass viele Geschichten in ihren Listen stehen haben, die sie noch gar nicht gelesen haben, aber für interessant befanden. Um sie also später lesen zu können, wurden sie auf die Liste gesetzt. Um nicht des Schwarzlesens bezichtigt zu werden (etwas, von dem sich niemand freisprechen kann), wurden Listen danach auf privat gesetzt. Da wäre es doch fast wünschenswert, wenn es doch noch eine "Will ich noch lesen" Liste gäbe, auf der diese unentschlossenen Geister ihren potentiellen Lesestoff packen könnten.

Zweiter...nun...ich nenne es einfach mal "Vorwand": Leute wurden von auf Listen vermerkten Autoren angeschrieben, doch gefälligst Feedback dazulassen. Etwas, das man geschickt umgeht, wenn man auf keiner Statistikliste auftaucht. Aber andererseits sag ich mir: ist doch nicht mein Problem, wenn der Autor mit dem Hut durch die Reihen geht und Reviewspenden erbittet. Man kann mir zehnmal derartige Mails schicken, deswegen muss man sich doch nicht zum Reviewen genötigt fühlen. Ignorieren tut's auch, deswegen muss ich meine Lesevorlieben nicht verstecken.

Dritte Theorie: die auf der Liste vermerkten Geschichten sind dem Nutzer selbst peinlich, wahrscheinlich voller Sues, PWP und was weiß ich nicht mehr, sodass er sie nicht der Öffentlichkeit preisgeben will und lieber unter Verschluss hält. Ganz á la "Nee, sowas les ich doch nicht".

Dann gibt's noch die bekannte These, dass Autoren jammern, wenn sie von Listen gekickt werden. Wahrscheinlich vermeidet man mit nicht öffentlich zugänglichen Listen, dass man anderen auf den offensichtlich zu langen Schlips tritt, will nicht unhöflich erscheinen, den Autor nicht beleidigen oder kränken oder aber nur sicher vor seiner erschütternden Rache sein.

Sicherlich gibt es noch andere Gründe, aus den favorisierten Geschichten ein Geheimnis zu machen, ich mache es auch keinem zum Vorwurf, dies unter Verschluss zu halten. Ich finds nur rein anteilsmäßig interessant, wie häufig von dieser Option Gebrauch gemacht wird. Für mich würde sich sowas allein deshalb schon nicht lohnen, weil ich viel zu selten zum FF-Lesen komme und daher ohnehin länger suchen muss, bis ich was Patentes finde, das ich dann auch noch auf die Listen setze. Aber ich sags mal so - wenn ich was auf die Liste setz, dann nicht aus nem Impuls oder momentanen Begeisterung raus. Ein Text muss mehr als nur gut lesbar und unterhaltsam sein, wenn er auf meine Liste will, mich bei der Stange halten, auch wenn ich ein recht liederlicher Leser bin (*entschuldigend zu Stormy schiel*). Wenn ich etwas interessant finde, aber noch sehen will, ob es wirklich empfehlenswert ist, gibts die schönen RSS-Feeds, bzw. Lesezeichen in meinem Browser, kein Grund also, Bäumchen-Wechsle-Dich mit meinen Favoritenlisten zu spielen. Aber gut, ich bin nur Gelegenheitsleser, jemand, der täglich ein Dutzend Geschichten liest oder sucht, wird das bestimmt anders sehen. Jedem, wie ihm beliebt.

Ich gönne mir den Rest des Abends mit Finn und Robyn auf dem Balkon. Ich zumindest werde meinen Spaß haben und dabei lecker Gemüse-Lasagne verdrücken. Lasst den Dienstag kreativ ausklingen!

Stoffi

2 Kommentare:

Satansbratn hat gesagt…

Ich gestehe, ich habe meine Favoriten-Liste auch auf versteckt und zwar auf Grund deiner dritten Theorie. Bei mir finden sich doch ein paar Sachen, die mir peinlich sind. Aber der Hauptgrund ist einfach, dass ich Storys darauf habe, die ich von den Regeln her noch nicht lesen dürfte. Ich weiß, es achtet sowieso keiner drauf (Dieselbe Diskussion hatte ich mit Stormy, als sie Wheatered auf P18 gesetzt hat und ich mich gefragt habe, ob ich noch gefahrlos reviewen kann.) und ich habe zwar mittlerweile mein Alter aus meinem Profil entfernt, aber ich möchte sie eigentlich auch nicht öffentlich machen. Was geht es die anderen an, was ich lese? Das ist doch meine Privatsache und ich stehe so nicht in der Position, diese netten Spendenmails beleidigter Autoren zu kriegen.

Stoffi hat gesagt…

Oh, der Eintrag war keinesfalls Verstecker-feindlich angedacht. Natürlich muss nicht jeder öffentlich machen, was er gern liest, darum gehts nicht. Ich frag mich lediglich, was für Beweggründe dahinter stehen, daraus ein Geheimnis zu machen. Ich meine...ist ja jetzt nicht die intimste Offenbarung, die man machen kann, oder? Und ehrlich gesagt fällt es mir schwer, mir vorzustellen, dass Autoren wirklich um Reviews bettelnd ihre Faves durchgehen. Wäre doch n bissl arm. Und wenn doch ist es schließlich nicht deine Pflicht, darauf auch nur annähernd einzugehen. Ab in die Mülltonne, das wäre mein Ratschlag ;)

Ich glaub nicht, dass du wegen Altersbeschränkung Ärger kriegst. Sieh mal, wie viele U-18er (meist schon ab 13-16) es gibt, die die wildesten Slashsexstories schreiben. Die müssten sich ja dann die Augen beim Schreiben zuhalten ;)

Danke für deine Worte *drück*

Stoffi