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Mittwoch, 20. Mai 2009

Insomnia


Deep in the bosom of the gentle night
is when I search for the light
pick up my pen and start to write
I struggle, fight dark forces in the clear moonlight
Without fear

Faithless sind im Moment meine besten Freunde und oh...dieser Song spricht mir gerade aus der Seele. Tagsüber komme ich diese Woche kaum zu etwas, ständig hin und her, kaum Zeit, überhaupt nach Mails zu schauen. Umso aktiver werde ich nachts. Ich bin nicht nachtaktiv, wenn es ums Schreiben geht, aber wenn eine Geschichte erzählt werden will, interessiert es sie herzlich wenig, ob es 3 Uhr nachmittags oder morgens ist.

Von Schaffenskrise also keine Spur, wohl aber von Motivation, es zu teilen, was ich produziere. Ich weiß nicht, woran's liegt, es ist sicher nur eine Phase, aber ich hab zeitweise keine Lust mehr, irgendwas zu veröffentlichen. So auch im Moment. Das liegt nicht an Feedback, Sommerlöchern oder Faulheit, sondern daran, dass mir der ganze Zirkus drumherum ziemlich auf den Wecker geht. Ich stells doch nur online, damit Neugierige und Interessierte lesen und mir vielleicht ihre Gedanken dazu mitteilen. Mehr nicht. Ich bin zu müde, vielleicht auch zu alt, um zu werben, um andere übertreffen zu wollen oder jeden Scheiß zu lesen, der meinen Weg kreuzt, nur um auf mich aufmerksam zu machen. An Tagen wie heute mag ich auf den großen roten Knopf drücken und irgendwie alles offline nehmen, den Vorhang fallen lassen, dem Zirkus den Rücken kehren und die sich darin tummelnden Kinder und Sensationslustigen sich selbst überlassen.

Warum ichs dann nicht einfach mache? Fragt mich was Leichteres. Ich hab keine Ahnung. Wahrscheinlich ist es der Gedanke an Leser, die ich kennen und mögen lernen durfte, die mich mit jeder noch so kleinen Zeile begeistern oder zu Diskussionen anregen, die sich unterhalten fühlen, die lachen, weinen oder sich schrecklich aufregen, wenn sie jene Zeilen lesen, die ich irgendwann vor einiger Zeit verfasst hab. Auch die, die nur lesen und nie von sich hören lassen. Es ist ok, es ist mir eine Freude, wenn sich andere die Zeit nehmen, überhaupt den Unsinn zu lesen, den ich fabriziere
. Es ist schön, gelesen zu werden. Mehr will ich nicht und vielleicht bleib ich deshalb noch in den unendlichen Weiten der FF-Archive vertreten.

Warum hören FF-Autoren auf, zu veröffentlichen? Ich habe Fälle "miterlebt", bei denen persönliche Gründe eine Rolle gespielt haben, andere mussten aus beruflichen Gründen ihre Geschichten aus Archiven entfernen, wieder andere wurden gezwungen, weil sie sich zur persona non grata gemausert haben, manche...sind einfach so verschwunden, ohne ein Wort des Abschieds. Nicht mehr zu veröffentlichen bedeutet nicht zwangsläufig, nicht mehr zu schreiben. Ich glaube, man lernt mehr über die Essenz des Schreibens, die persönliche Wichtigkeit dessen für die eigene Person, wenn man dem Rummel den Rücken kehrt, wenn man sich nicht mehr messen muss. Ich weiß, was das Schreiben mittlerweile für mich bedeutet, ich schreibe nicht, um zu veröffentlichen, ich schreibe, um
zu lernen, mich weiterzuentwickeln, um ein Ventil für das Unaussprechliche zu finden, Ängste, Erinnerungen, Erfahrungen zu verarbeiten. Natürlich auch in Fanfictions.
Teilen ist eine schöne Sache. Aber manchmal ist es besser und richtiger, egoistisch zu sein. Ich bin gespannt, wann ich diesen Schritt wage.


Allen Schlaflosigkeitgeplagten da draußen eine schöne Nacht!

Stoffi

12 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Doch wenn Du nicht mehr veröffentlichst, dann erhältst Du doch auch keinerlei Feedback. Lernen kann man definitiv auf verschiedene Weise und Feedback gehörte für mich bisher immer dazu. Ich bin oft erstaunt darüber, welche Passagen meinen Lesern besonders gefallen, was ihnen auffällt und was sie überhaupt nicht erwähnen. Da kann es vorkommen, dass Textstellen, die ich persönlich für sehr gelungen halte, im Feedback nicht ein Wort der Erwähnung finden. Dafür werden andere Passagen, die ich für unwichtig hielt, auseinander genommen. Vielleicht ist ein Fanfictionforum auch etwas einseitig und Helden lastig, vielleicht empfielt es sich, seine Geschichten mal in einem allgemeineren Schreibforum zu veröffentlichen. Letztlich sind Geschichten doch genau wie Musik Geschmackssache. Selbst wenn hoch anerkannte Kritiker ein Buch niedermachen, kann es trotz allem noch ganz oben auf einer Bestsellerliste landen oder auch umgekehrt. Da müsste man sich dann eben entscheiden, ob man für die Masse schreiben will oder nicht, und zumindest um Massentauglichkeit zu lernen (um den Bogen zu schlagen), hilft oft eben auch ein Feedback.

Einen schönen Feiertag wünsche ich.

Katie hat gesagt…

Ich bin grad ein bisschen geplättet ausgerechnet heute in deinen Blog zu schauen und ausgerechent heute so einen Beitrag zu finden, wo ich bis vier Uhr morgens am Rechner saß und auch als er abgeschaltet war keinen Schlaf finden konnte, weil ich mich genau das gefragt habe, was du hier thematisierst.
Keine Ahnung, ob ich es begrüßen oder bedauern soll, dass ich zu müde und faul war, um mich noch einmal aus dem Nachtlager hochzuquälen, damit ich, wie du es nennst - den roten Knopf drücken und den Vorhang fallen lassen konnte.

Wenn man diesen ganzen Egoscheiß, um den es zumindest bei mir in den Anfängen ging, erst mal überwunden hat und es nicht darauf ankommt, zu hören, man wäre gut (obwohl man es rückwirkend und objektiv betrachtet beim besten willen nicht war; Feedback hin oder her), dann bleibt da bei mir persönlich wenig Anlass noch weiter zu veröffentlichen. Eben weil man so viel offenbart, so viel zeigt und sich stellenweise schutzlos gibt, wenn auch unter dem Deckmantel der Fiction und versucht, das ganze möglichst hübsch zu verpacken, damit es besser flutscht und am Ende möglichst noch Genuss birgt. Ich hab einfach keine Lust mehr darauf zu lauern und hoffen, jemand möge es bitte bemerken und anerkennen.

Ach mensch, Stoffi. Hätteste nicht einfach nur über's Wetter schreiben können? Ich erbitte mir ein klein wenig mehr Oberflächlichkeit, oh du mein liebstes Plüschpony und wollt bei der Gelegenheit noch eben los werden, dass ich verstärkt an dich gedacht habe, in den letzten Tagen. Hab meinen ersten King Roman gelesen. Desperation. Sei stolz auf mich und klöppel mir n Altar.

Ich drück dich und wünsch dir einen wunderschönen Feiertag. :)

Katie

Kuschelkueckchen hat gesagt…

Hm... was das Veröffentlichen und Nicht-Veröffentlichen angeht, hab ich da ne ganz klare Trennung... Fanfiction kommt online, Original Fiction nicht.

Fanfiction ist für mich das, was sie ist, nämlich Unterhaltung, Spaß, etwas, an dem ich lernen kann, wie ich eine Geschichte schreiben soll und kann, etwas, an dem ich auch gern hemmungslos rumprobiere und wo ich meinen Perfektionismus einfach mal hinten an stellen kann... wenn es da ist, ist es da, wenn es gut ist, ist es gut, und wenn es mal nicht gut ist... na, dann ist es das eben nicht. Da muss ich mir keine Sorgen machen, ob es den Plot schon fünf Millionen mal gibt da draußen, ob ich das jetzt wirklich so schreiben kann, ob die Formulierung jetzt passt... ich kann es einfach TUN, und um dieses TUN gehts mir dabei auch - dass ich mich austoben kann. Und wenn ich schon mal tobe... wieso sollte ich nicht andere Leute mitlesen lassen, was ich da gerne mache?

Natürlich steckt auch in Fanfictions ein Teil von mir drin... aber durch die Charaktere, die es eben schon gibt, die man so gut wie möglich treffen will, ist es wohl weniger als in originalen Texten...
Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber irgendwie ist Fanfiction für mich wie eine Generalprobe zu einer Aufführung - wenn mans verbockt, tuts dir nichts... und das gibt mir die Lockerheit, die dazu führt, dass ich viel lieber Fanfictions schreibe als Originale... leider... ^^

Storm{X}Padmé hat gesagt…

Wenn jemand gehen will, kann man ihn nicht aufhalten... Fuer Reviewer wie mich, von denen's sowohl bei dir, Suesse, auch als bei dir Katie, immer noch n paar gibt, isses halt n Schlag ins Gesicht, wenn sich die Lieblingsautoren zurueckziehen, das is auch klar... Aber das sind am Ende dann wohl Opfer aufm Weg, und der Weg is eurer... Die Entscheidung kann keiner fuer euch treffen. Da kann man nur hoffen, dass ihr die, von denen ihr wisst, dass sie euch nicht ohne Rueckmeldung im Regen stehen lassen, nicht vergesst, sondern mit denen auch weiterhin eure Werke teilt. Dafuer kann man ja ueberlegen, ne extra gesperrte Plattform aufzumachen, wie's viele andere Autoren in der Vergangenheit getan haben.

Mir persoenlich wuerd ohne die, wenn auch wenigen, Leser, was fehlen, die mir eben genau das geb, weswegen ich veroeffentlich. Meine Geschichten kann ich auch am Rechner fuer mich selbst schreiben und lesen, tu ich auch oft genug. Veroeffentlichen tu ich, weil ich genau wie Kuekchen halt doch noch gern wissen will, ob's jemanden anspricht, und die Reviews, die ich krieg, haben inzwischen ne Qualitaet erreicht, wo ich sie nicht mehr missen moechte. Das Veroeffentlichen selbst is Arbeit, aber net soviel, dass ich deswegen auf die Leser verzichten, die mich durch das saemtliche Gefuehlschaos, die ich beim Schreiben hatte, mit ihren ausfuehrlichen und eigehenden Worte noch mal stuerzen. Wenn's dann so wie bei ASYAC jetzt 400 solche Rueckmeldungen sind anstatt wie bei den Big Name Fans bei der gleichen Menge Woerter/Kapitel 1000 - 2000... Wovon 80 % Einsatzreviews sind... Damit kann ich gut leben...

Storm{X}Padmé hat gesagt…

PS: Und um mich Stoffis Worten auszudruecken... Bei dem, was heutzutage so als massentauglich bezeichnet wird, WILL ich gar nicht massentauglich sein........

Stoffi hat gesagt…

@Anonym Das ist so nicht ganz richtig. Würde ich jetzt all meine Sachen offline nehmen und nichts mehr online stellen, würd ich dennoch nicht auf Feedback verzichten müssen, da ich mich glücklich schätzen kann, kritische Leser in meiner Nähe zu wissen. Wenn mir also unbedingt nach einer Fremdmeinung dürstet, hätte ich genug Gelegenheit, mich mitzuteilen. Außerdem muss ich leider sagen, dass kritische Leser sehr rat gesät sind. Gut, bei meinen Dark Knight Stories ist das nicht so, da erfreue ich mich überraschenderweise einer wirklich ernsthaften Leserschaft, aber gerade in alten Stories war das nicht so und was soll ich bitte von "Toll weiters" lernen? Wie viel Feedback ist wirklich konstruktiv genug, um mir weiterzuhelfen? Ich halte es da eher wie das Küken und Stormy - ich bekomme eine Resonanz, weiß abzuwägen, was jetzt gut ankommt und was nicht, aber ich lerne hauptsächlich durch das Schreiben, durchs Lesen und durch Herausforderungen, die ich mir selbst setze. Das Veröffentlichen ist DIE Chance, Feedback zu bekommen, das ist richtig, Meinungen einzufangen und zu sehen, wie was ankommt und ich habe auch geschrieben, dass es meine Leser sind, die mich davon abhalten, einfach aus einer Laune heraus die Zelte abzubrechen. In einem allgemeinen Schreibforum weiß ich nicht, ob man Fanfictions online stellen kann oder ob es sich auf originale Texte beschränkt. Ich glaub, ich schreib lange genug, um zu wissen, was massentauglich ist und was nicht und wie ich heute schon zu Stormy sagte: wenn ich sehe, WAS massentauglich ist, will ichs gar nicht schreiben, da sind mir meine eigenen Ansprüche oft mehr wert als zahlreiches Review-Bombardement. Dir auch einen schönen Feiertag.

@Katie Ach Mensch, Katie, ich glaub, wir können uns im Moment die Hände reichen. Tut mir leid, dass ich nicht übers Wetter schreib, aber ich frag mich einmal mehr, wieso ich das eigentlich mache. Klar, um Feedback zu bekommen und zu sehen, was andere von dem halten, was da durch meinen Kopf saust. Das Problem ist aber, dass das einerseits ziemlich nachlässt, andererseits, dass mir das Drumherum einfach...zu viel ist. Es geht selten ums Lesen an sich, wenn ich so beobachte, was in diversen Archiven abgeht. Da zählt nur, ob man nen bekannten Namen hat und halbwegs des Alphabets mächtig ist und gerade solche Leute werden gehypt, gepusht...das ist eine Konkurrenz, der ich mich gar nicht stellen MÖCHTE, weils mir einfach zu blöd wird. Ich teile gern mit Lesern, gerade weil ich so viele von ihnen wirklich lieb gewonnen habe und ihre Meinung sehr schätze, daher fällt es mir schwer, wirklich konsequent zu sein und den Scheiß einfach zu lassen, weils eben doch ein Strahlen aufs Gesicht zaubert, wenn man sieht, wie sehr sich manche für die Texte begeistern können. Du und Ena z.B. wart sehr lange der Antrieb für mich, überhaupt an Back 2 Good weiterzuschreiben und zu veröffentlichen, ich hatte die Nase so voll davon, dass schlechtere Geschichten zu Dutzenden Feedback bekommen haben und ich zu Hochzeiten 2 pro Kap bekam. Daher will ich Feedback und Leser mit diesem Beitrag nicht miesreden, im Gegenteil. Beides bewegt mich dazu, eben doch nicht konsequent zu sein, obwohl mir so viel anderes an der FF-Welt mächtig stinkt. Vielleicht bin ich auch nicht der richtige Typ für diese Sache, vielleicht lass ich mich zu schnell nerven und hab ein zu dünnes Fell, vielleicht zu wenig Selbstvertrauen, was weiß ich. Aber dass ich 2007 nichts veröffentlicht hab, hatte eben einen Grund und meine "Rückkehr" war eben doch die Frage, ob man schon abgeschrieben ist, wenn man länger auf sich warten lässt.
Ich bin stolz auf dich, Kaddie, Desperation ist nicht übel, ich empfehle dennoch "Shining" oder "Es"...oder "Das Spiel", wenn du nicht so nen Wälzer lesen magst! Am Altar klöpple ich noch, ist aber in Arbeit :) *drück*

Stoffi hat gesagt…

@Küken Japp, ich versteh deinen Standpunkt, aber ich schreib halt nur Fanfiction, mir fehlt glaub ich die nötige Disziplin und das Können, um was ganz Eigenes auf die Beine zu stellen und ich hab auch keine Ambitionen, je ein Buch zu schreiben, das überlass ich dann doch lieber denen, die ihr Handwerk besser verstehen. Daher hab ich nur Fanfiction und darin fließt halt das meiste Herzblut. Ich überleg schon, was es jetzt schon gab und wie ich Klischees und vorhersehbare 08/15 Handlung umnschiffen kann. Klar gelingt das nicht immer, aber zumindest bemühe ich mich. Ich bin niemand, der sich über mangelndes Feedback beschweren darf oder gar will und das ist auch nicht ausschlaggebend für meine Gedanken, manchmal dem ganzen Mist nen Riegel vorzuschieben, es ist einfach die ganze Mentalität, die mit dem einhergeht, dieses Theater drumherum. Den Spaß am Schreiben lass ich mir nicht nehmen, ich frag mich nur manchmal, warum ichs noch teilen soll, warum ich bei dem Affentanz mitmachen soll, den manche Archive aufführen. Es ist halt oft ein Gerangel um Aufmerksamkeit und die, die welche verdienen, kriegen sie in den seltensten Fällen. Ich hab Phasen, in denen ichs lassen und mich wieder für ein Jahr zurückziehen will wie schon mal, aber ich glaub, so ganz komm ich nicht los. Unter anderem auch wegen Lesern, die man nicht mehr missen möchte, weil sie der Veröffentlichung eben doch nen Sinn geben. Na ja, was solls...hey, Hauptsache du schreibst, mir egal, ob FF oder Original, ich wage zu behaupten, dass manche Bücher sich ne Scheibe von der Qualität deiner FFs abschneiden könnten!

@Stormy Wuah, gleich n Doppelpost. Nein, nein, nein, also gleich nochmal zu Beginn: Veröffentlichung macht erstrecht Sinn, wenn man sieht, was man für Leser hat, die sich reinknien, mit der Geschichte auseinander setzen, usw. Das ist etwas, das ich auch nicht mehr missen möchte und es geht hier auch nicht um Feedback, es geht um Handhabungen in Archiven, um Theater, das ums Wesentliche gesponnen wird, ohne dass man weiß, wofür man sich diesem Konkurrenzdruck, diesem Heischen nach Anerkennung aussetzt. Ich ziehe mich nicht zurück und das hat genau den Grund, den ich schon im Post genannt habe - die Leser. Gerade jemand wie du, der sehr belesen ist und nicht nur ein Feedback so dahersagt, sondern sich mit unglaublicher Mühe reinkniet, konstruktiv nen Text einzuschätzen, ist jemand, der ein Lichtblick für mich ist, jemand, der mich dran erinnert, warum ichs in erster Linie teile. Es ist unglaublich toll, sich austauschen zu können und daraus zu lernen und gerade deshalb fällt es mir schwer, wirklich dem Ganzen den Rücken zu kehren. Vielleicht, weil ich auch schon zu lang dabei bin. Es gibt nur Tage, an denen nervt mich der Zirkus mehr als sonst. Und keine Sorge, wenn ich wirklich mal keinen Bock mehr auf das alles haben sollte, gibts nen Kreis von Leuten, mit dem ich auf jeden Fall weiterhin teilen würde. Du triffst den Nagel auf den Kopf: Sinn und Antrieb für Veröffentlichung sind die Leser und du weißt, dass es die Menge nicht immer macht, sondern die Qualität und Konstanz von Reviews sind, die entscheidend sind. Ich glaub, das hindert mich halt daran, wirklich konsequent zu sein und zu sagen: "Who cares, it's just fanfiction, quit it!" Es gibt halt Tage, an denen mag ich mir den ganzen Firlefanz drumherum nicht geben. Aber so ist das wohl mit allem, in das mehr als 100 Leute involviert sind, da entartet alles früher oder später in Richtungen, die einem nicht gefallen. Na ja...was solls...ich schreib meinen Mist weiterhin und werd auch nicht in einer Nacht und Nebel-Aktion einfach so verschwinden, das wäre unfair denen gegenüber, die mich über kurz oder lang ermutigt und bestärkt haben. Ich muss lernen, all diese fiesen kleinen Ärgernisse, die das Veröffentlichen so mit sich bringt, zu ignorieren, aber das ist manchmal leichter gesagt als getan. Danke noch mal *drück*

Kuschelkueckchen hat gesagt…

Hm... ich weiß nicht, aber dieser Affentanz, wie du das nennst, hat mich eigentlich nie gekümmert, und ich hab eigentlich auch nicht vor, jemals damit anzufangen. Ich meine, gut, das kann daran liegen, dass meine Stories nie wirklich beliebt waren, selbst am Anfang, als ich noch nicht wusste, wie man die Buchstaben richtig rum halten soll... sieht man ja bei ff.de, FWoE mit seinen 34 Kommentaren ist das, wo ich das meiste Feedback kriege, und da freu ich mich schon über alles wie sone Keksdose... einfach, weil mir das, wo du sagst, das sind wenig Kommis, als viel vorkommt.

Und irgendwie... ich weiß nicht, ich stell einfach meine Stories on und les und kommentier Stories, die mir gefallen... wenn andere meinen, daraus einen Wettbewerb in Schwanzlänge oder Weitpissen machen zu müssen, find ich, ist das ihre Sache, und nicht meine. Wenns ihnen Spaß macht, gerne, zum Mitmachen zwing mich keiner... ich denk, meine Stories sind n Angebot, ich zwinge niemanden, sie sich genauer anzusehen, das überlass ich dem Leser... und deswegen lässt mich der Zirkus, den manche Leute darum veranstalten, eigentlich auch relativ kalt. Ich war nie Mainstream, ich werd nie Mainstream sein und ich will auch kein Mainstream sein - also was soll ich mich mit den Leuten messen, die genau das wollen?

Und naja... das mit dem Perfektionismus und dem 08/15 schreiben und den langweiligen Plots... es is nich so, dass ich da nich drüber nachdenken würde oderso, aber es belastet mich einfach nicht so wie in einem Original, und es hemmt mich nicht. Wenns passiert... joa, dann passierts halt, und mein Beta wird mich dafür steinigen... aber es macht mir nicht so viel aus. Verstehst du, was ich meine?

(Ich fühle mich übrigens sehr geehrt... nur, dass du das weißt *lach* Ich hoffe nur, dass du jetz nich an Liebesschund aus der Hausfrauenecke denkst beim Wort buch *giggel*)

snoopy hat gesagt…

Diesen Tiefpunkt, wo man am liebsten den roten Knopf drücken möchte um einfach alles "los zu werden", kenne ich nur zu gut und ich sage dir, ich kann dich zu 100% verstehen. Es ist schwer auf dem heutigen Fanfiktion Markt, ich selbst schreibe ja seit Jahren keine mehr aber die Entwicklung habe ich dennoch mitbekommen. Es ist gibt nun mal diese Hype-Bereiche wie derzeit Twilight, wie es mal Herr der Ringe war und wie es in Zukunft irgendein anderer Film sein wird. Es ist schwer mit einer Nicht-Romanze und einem ernsten Themenbereich wie "Scar Tissue" das breite Publikum zu erreichen, ich weiß, dass du das ja so gar nicht willst, aber ein paar ernst gemeinte Rewis und etwas mehr, Aufmerksamkeit ist das falsche Wort, einfach etwas mehr Beachtung für die Leistung, die man da zusammen geschrieben hat, wäre an manchen Tagen einfach schön.

Niemand von uns schreibt um Rewis zu bekommen, ich für meinen Teil veröffentliche nur dann, wenn ich selbst sehr zufrieden mit meinem Werk bin und einfach andere Leute damit erfreuen möchte. Da muss nicht ein Rewi kommen, wenn ich zufrieden bin ist mir das egal und ich weiß wie viele gute Dinge unkommentiert bleiben im Netz, warum sollte da mein Werk anders beachtet werden?

Du weißt, liebe Stoffi, dass du einige Leser hast, die dir immer gerne ein Rewi hinter lassen, dir ehrlich die Meinung sagen und die auch wenn du den roten Knopf drückst, hinter dir stehen, zumindest kann ich das von meiner Seite aus ganz ehrlich sagen. Ich weiß was in dir steckt und ich weiß auch, dass die Tage wieder besser werden, egal ob mit Veröffentlichung oder ohne.

Nur nicht aufgeben und vor allem nicht fertig machen, es ist deine Story, es ist deine Entscheidung.

In diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen abend,
alles liebe snoopy

Stoffi hat gesagt…

@Küken Du bist eigentlich das beste Beispiel für das, was ich meine, wenn ich sage, dass wirklich gute Geschichten irgendwo ungesehen oder relativ unbeachtet zwischen der Masse verschwinden und sowas tut mir in der Seele weh. Dich mag es nicht anrühren, weil du selbst sagst, dass du dafür mehr Feedback bekommen hast als für alles andere, was du veröffentlicht hast, aber im Grunde kann das doch nicht angehen, dass Geschichten, die qualitativ noch nicht mal im Mittelmaß rangieren, so viel mehr Leser angeln. Das ist etwas, das mich irgendwie...weiß nicht...aufregt. Ich wünschte, ich könnte das mit so ner Gleichgültigkeit sehen wie du und das einfach ignorieren, wirklich. Ich selbst hab mal zwei recht erfolgreiche HdR-Stories zusammengeklöppelt, es waren meine ersten Schreibversuche und was soll ich sagen? Es hat eingeschlagen wie sonst was. Dabei wars nicht mal gut. Ich war zwangsläufig Teil dieses Hypes, hab gesehen, was da alles so abgeht und wie ungerechtfertigt es eigentlich war, dass ich so viel Anerkennung für meine ersten Gehversuche bekommen hab und daher lässt es mich nicht kalt, wenn ich jetzt, Jahre später alles mit anderer Besetzung mitansehe. Ich weiß, es sollte mir egal sein, aber es gibt halt Tage, da frisst mich sowas mehr an als sonst.
*lol* mach dir da mal keine Sorge, ich trau dir keinen Arztromanschund zu, ich bin ehrlich hingerissen von deinem Stil und hoffe, dem bald wieder in ordentlichem Feedback gerecht zu werden, denn wie gesagt: mich erschütterts immer noch, dass die Story zumindest bei ff.de nicht die Beachtung findet, die sie verdient, nur weil kein mädchenvernaschender Joker ne Hauptrolle spielt. Aber gut...es gibt Dinge, die kann man nicht ändern, ich sollte mich damit abfinden. :/

@snoopy hach, schön, dass du mich verstehst, Snoopy! Es gibt Tage, da brauch ich Abstand von all dem Theater und Trara, es fällt mir da echt schwer, das alles so zu ignorieren, auch wenn ich nichts dran ändern und "das System" nicht umpulen kann, aber es tut mir halt wirklich weh, zu sehen, dass wirklich gute Arbeiten nicht mit der nötigen Beachtung bedacht sind, weil sie nicht ins Schema passen. Klar, für mich und meine Stories zählt auch in erster Linie, dass ich selbst damit zufrieden bin und sehen kann, was andere darüber denken, das ist ja auch der Sinn der Sache. Ich finds nur belastend, zu sehen, wie das ausartet. Es ist schön, dass ich seit Scar Tissue so viele Leser und Autoren kennen lernen durfte, die mich dran erinnern, dass es doch noch Sinn macht, zu teilen und mit denen ich Diskussionen wie diese führen kann. Danke für deine ermutigenden Worte, snoopy! *drück*

Jathy hat gesagt…

Ich glaube, liebe Stoffi, das, was du so ziemlich am Ende deines Beitrags angesprochen hast, ist des Pudels Kern. Wenn man sich den Luxus erlaubt - und ich sehe es auf Grund der Zeitintensität durchaus als solchen - und seine Ideen in Worte fasst, dann steht die Frage nach dem Warum an erster Stelle.

Schreibe ich, um möglichst viel Lob und Anerkennung zu bekommen? Dann sind Enttäuschungen vorprogrammiert, sofern ich nicht gewillt bin, mich den zum Teil unterduchschnittlichen Anforderungen der breiten Masse zu beugen. Was wahrscheinlich immer noch am besten angenommen wird, ist eine Story mit wenig Tiefgang, dafür aber reichlich Sex. Bedient man dies, flattern die Kommis ins Haus.

Wenn man jedoch eine andere Motivation dafür hat, sich die Abende oder Nächte mittels Tastatur um die Ohren zu schlagen, dann rutscht die öffentliche Aufmerksamkeit bedeutungsmäßig nach hinten. Für mich ist das Schreiben in erster Linie Entspannung, Freizeit und - nicht zu vergessen - eine Möglichkeit, die überschäumende Fantasie zu bändigen. Tage, an denen ich aus verschiedenen Gründen nicht schreiben kann, sind echt grausam ...

In dem Moment, wo man einen Antrieb außerhalb der Review-Frage gefunden hat, verkraftet man das Schweigen der Leser viel besser - meine Erfahrung. Inzwischen bin ich wesentlich lockerer geworden, wenn ich sehe, dass ich zwar nicht wenige Leser habe, diese aber des Schreibens unkundig sind. Wenige Reviews, die mir zeigen, welche Gedanken den Lesern zu schaffen machen, welche Spekulationen ich heraufbeschworen habe oder auch was offenbar nicht zweifelsfrei von mir beschrieben worden ist, taugen allemal mehr als die sinnfreien Quietsch-Reviews.

Und dennoch gebe ich zu, dass es mich manchmal trotzdem wurmt, wieso Storys Beachtung finden, die erstens sehr unregelmäßig gepostet werden (für mich ein absolutes Muss ist die Zuverlässigkeit der Fortsetzungen - du hast damals mit dem 10-Tage-Rhythmus perfekt vorgemacht, dass es im Normalfall möglich ist) und denen es zweitens an Originalität fehlt. Dann muss ich schon mal tief Luft holen und mich darauf besinnen, dass ich eben nicht mit denen auf eine Stufe gestellt werden will, die mehr oder weniger oberflächlich lesen.

Ist das Abtauchen in die Anonymität eine Lösung? Diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten. Wenn du, wie du sagst, das rote Knöpfchen drückst und dich entscheidest, nicht mehr zu veröffentlichen, dann kann dir niemand sagen, ob es richtig oder falsch ist. Du würdest vermisst werden, keine Frage. Aber das allein darf für dich kein Zwang sein, weiterhin in einem öffentlichen Forum zu publizieren. Mach's so, wie es dir langfristig Spaß macht und richtig erscheint.

Liebe Grüße,
deine Jathy

Stoffi hat gesagt…

@Jathy Na, ob ich jetzt wirklich fehlen würde, weiß ich nicht so recht...ich habe einen recht überschaubaren Kern an Lesern mittlerweile (zumindest wenn ich von denen ausgehe, die sich ab und an bei mir melden oder mit denen ich sonstig in Kontakt stehe) und es geht auch nicht darum, Aufmerksamkeit zu erregen. Manchmal frag ich mich halt einfach, warum ich mir wirklich die Mühe mache und teile, wenn ich sehe, wie viele andere mit bedeutend weniger Aufwand und mangelhaften Inhalten die Ellbogen ausfahren und um Prestige wetteifern. Das Wesentlich gerät da schnell aus den Augen und das finde ich sehr schade. Aber ich glaub, das ist wohl überall so. Es geht mir primär nicht um Reviews, ich bin sehr glücklich über Feedback und die Leser, die ich gewonnen habe und ich bin die Letzte, die sich beschweren kann, es geht einfach um das ganze Theater drumherum. Ich will mich nicht auf den Kopf stellen, nicht lauter brüllen müssen als alle anderen oder mit mehr Schnickschnack aufwarten, nur um Leser anzulocken. Ich will mit Geschichten überzeugen. Und solange ich das noch nicht aufgegeben hab, mach ich mich auch noch nicht rar. Danke für deine sehr aufbauenden Gedanken, die ich sehr gut nachfühlen kann :)