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Sonntag, 10. Mai 2009

Know your limits


Ja, unsere Grenzen haben wir wohl alle, sonst wären wir wohl keine Menschen. Aber ich stelle mir Staunen fest, wie stark sich diese Grenzen ausreizen und verschieben, vielleicht sogar überwinden lassen, wenn es ums Schreiben geht. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich hab so ein paar Sachen, die ich noch nie probiert hab, bzw. von denen ich nicht glaube, dass ich sie gut genug beherrsche, um mich daran versuchen können. Ich spreche nicht von Tabus, denn das sind Grenzen, die man sich n Stück weit selbst auferlegt und mit denen man seine Möglichkeiten einschränkt; sondern schlicht und ergreifend von Aspekten des Schreibens. Sei es eine Art des Schreibens, ein Genre oder veränderte Rituale/Gepflogenheiten.

Ich zum Beispiel habe noch nie eine Co-Fanfiction geschrieben, also noch nie mit einem anderen Autor an einer längeren Fanfiction zusammengearbeitet, aber es ist etwas, das mich interessieren und reizen würde. Einmal habe ich mit einer Freundin eine Fußball-Story geschrieben, immer abwechselnd hat sie ein Kapitel beigesteuert und dann wieder ich, usw. Aber es war nur zum privaten Vergnügen, wurde nie abgeschlossen und auch nicht veröffentlicht. Immerhin haben wirs auf 45 Kapitel gebracht, eine beachtliche Leistung für eine blöde Spontanidee. Aber ein Partnerprojekt, wie es zum Beispiel Stormy und Luthien am Start haben oder Katie und Blossom, um nur zwei Beispiele zu nennen, hab ich noch nie geschrieben. Ich find das auch schwieriger als es aussieht. Man sollte sich stilistisch halbwegs ähneln, damit der Leser nicht nur n paar Sätze rauspicken muss, um zu wissen, dass das der andere geschrieben hat. Harmonie ist da wichtig, und nicht nur beim Formalen, man sollte gut zusammenarbeiten können, sich gegenseitig motivieren und antreiben, aber nicht unter Druck setzen können (wir erinnern uns - das soll alles Spaß machen und nicht zur Pflicht ausarten), außerdem mit der gleichen Energie bei der Sache sein. Und ich weiß nicht, bislang war ich eher ein Einzelkämpfer auf dem FF-Schlachtfeld und weiß nicht, ob es mir gelingen würde, so ein Projekt sicher nach Hause zu bringen. Aber es ist etwas, das verlockend klingt, mal sehen, das kann sich ja noch ändern.

Eine andere Grenze sind für mich längere Originalfiktionen. Ich bewundere Menschen wie snoopy, die so viel Kreativität besitzen, eine ganz eigene Welt zu erschaffen und sozusagen ein eigenes Buch zusammenschustern können! Klar, Fanfiction erfordert auch Mühe, Recherche, Ausdauer und kreative Eigenleistung, aber was ganz eigenes...uh, das ist wieder was anderes. Kleinere Sachen hab ich da auch schon geschrieben, Kurzgeschichten, Gedichte...aber etwas Großes...Fehlanzeige. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals ein eigenes Werk fabrizieren werde, das über ein Kapitel hinausgeht. Einfach weil eine Idee dafür schon originell und innovativ sein sollte, niemand braucht den zehntausendsten Abklatsch von Arzt- oder Frauenromanen. Eine Zeitfrage ist es außerdem. Daher gilt mein Respekt allen (Hobby-)Autoren, die sich an sowas rantrauen.

Aber dass Grenzen existieren, heißt nicht zwangsläufig, dass man sie nicht überwinden wird. Ich hätte mir nie träumen lassen, jemals eine Real Person Story zu schreiben, später dann erschien es mir unmöglich, von meinem eigentlichen Steckenstoffpferd, dem Humor, zum Thrillergenre überzuwechseln und doch fühle ich mich jetzt heimisch darin. Wie heißt es so schön? Sag niemals nie!

Ich empfinde das Schreiben als unendlichen Entwicklungsprozess. Es wird immer etwas geben, das man nicht perfekt beherrscht. Die, die meinen, schon vollkommene Autoren zu sein, haben mein Mitgefühl, denn dann haben sie aufgehört, an sich zu arbeiten. Herausforderungen helfen dabei, ganz neue Facetten oder auch Probleme freizulegen, geben mir die Chance, mich zu verbessern und zu sehen, was wirklich noch besser werden kann und muss. Lernen macht auf diese Weise unglaublich viel Spaß und natürlich passiert das zu großen Teilen über Lektüre. Ich ertappe mich dabei, wie ich mich beim Lesen von Büchern oder auch FFs frage: Warum gefällt mir dieser Stil besonders gut oder warum gefällt er mir nicht? Allein durch so ein wenig Analyse sammelt man Anhaltspunkte, nimmt Dinge mit, achtet beim Schreiben gewissenhafter auf diverse Aspekte. Das sieht man rückblickend, wenn man auf die eigenen älteren Stories schaut und sie mit den jüngsten vergleicht. Und wenn man dann einen positiven Unterschied feststellen kann, ist das wie Weihnachten. Es bedeutet Arbeit, es bedeutet Mühe und auch Misserfolge einstecken zu können, aber jeder, für den Fanfiction oder das Schreiben nicht nur eine Modeerscheinung ist, der man sich nur wenige Monate widmet, nimmt das in Kauf.

Mir persönlich machts Spaß. Klar, manchmal ist es frustrierend, wenn man sich mal an etwas heranwagt und dann kaum Resonanz drauf kommt oder vielleicht sogar negative Kritik, aber aufgeben wäre da die falsche Reaktion. Übung macht den Meister und wenn man sich schon die Mühe macht, sich hinzusetzen und eine eigene Geschichte zu schreiben, dann sollte man auf jeden Fall einem Entwicklungsprozess aufgeschlossen gegenüber stehen.

Soviel zunächst von mir, ich gehe nun die nächste Grenze an, Zeit, mich ein wenig den X-Men zu widmen. Habt einen schönen Sonntagabend!

Stoffi

7 Kommentare:

Storm{X}Padmé hat gesagt…

*lach* Gib's zu, du willst mich mit deinen Eintrag anstacheln :P. Dir trau ich's ja zu... Aber hey, da du eine meiner fleissigsten Stimmen des Gewissens bist, nehm ich das einfach mal hin wie ne Frau und versuch was draus mitzunehmen ;). Und hey, rat mal, an welcher Szene ich grad sitz *lach*.

Zum Partner-Schreiben braucht's hauptsaechlich wen, mit dem du vollkommen auf einer Wellenlaenge bist, sonst hast du von Anfang an die Arschkarte... Das laeuft nur, wenn man bezueglich Problem- und Konfliktloesung gut miteinander kann und wenn beide zeitmaessig auch gut koennen... Luthien und ich schreiben im Moment vollkommen aneinander vorbei, weil ich einfach mit der Aufarbeitung von meinen alten Sachen net mehr zu was anderem komm... Aber das wird sich auch wieder aendern. Auch lange Werke sind irgendwann abgeschlossen *seufz*. Ich glaub, dass du auch in einer Kooperationsarbeit sehr gut waerst *laechel*. Da duerft eher das Problem sein, stilistisch jemanden zu finden, der so hervorragend wie du ist...

Viel Spass mit unseren gemeinsamen Suessen wuensch ich dir ;).

Midna/Penny hat gesagt…

Huhu^^

Zum Thema Partnerff´s kann ich ja auch schon fast ein Lied singen. Ich habe mit drei verschiedenen Personen verschiedene FF´s geschrieben und ich kann dir nur sagen, dass es wirklich viel Spaß macht^^
Es ist auf jeden Fall interessant im Nachhinein zu sehen, wie sich der eigene Schreibstil dem anderen anpasst, oder auch der andere dem eigenen. Natürlich kommt es darauf an, ob man "zusammen passt" oder eben nicht. Mit der einen Person finde ich zum Beispiel, passe ich nicht so gut zusammen wie mit der anderen, vom Schreibstil her. Aber gut klingen, tut meiner Meinung nach, beides :)

Das mit den eigenen Sachen...ich hab mich schon oft an eigenen Sachen probiert, sie aber auch wieder fallen gelassen. Aber ich hab nun schon seit ungefähr einem Jahr eine Idee im Kopf, die sich da festgesetzt hat und die da auch irgendwie nicht mehr raus will. Und ich bin froh, dass ich sie bis jetzt noch nirgendwo sonst in ähnlicher Ausführung oder so gesehen bzw gelesen habe. Irgendwann, wenn die Zeit dazu reif ist, werde ich sie auch niederschreiben, aber ich lass mir da soviel Zeit, wie ich brauche.
Es ist wirklich mehr Arbeit, finde ich, wenn man wirklich alles selbst erfindet, anstatt sich schon vorhandener Charaktere bedient. Aber natürlich, sind auch FF´s viel Arbeit. Und beides sind Arbeiten, die wirklich Spaß machen *g* Zumindest mir^^
Ich würde mich auch super doll darüber freuen, wenn man von dir vielleicht mal irgendwann was völlig eigenes bekommt. Ich glaube, dass wäre mindestens genauso interessant, wie das, was ich bisher von dir gelesen habe^^

glg Midna

Anonym hat gesagt…

Japs, du hast recht. Es gibt nichts Schlimmeres als Kooperationen, bei denen mühelos der Wechsel des Schreiberlings herauszulesen ist. Ich habe privat schon mal mit jemandem zusammengeschrieben und es ist schön, wenn man sieht, daß sich die Story zu einem PingPong entwickelt. Irgendwann fliegen die Bälle wie von alleine, einfach klasse.

Derbe grinsen mußte ich aber über den Kommentar für die Hobby-Autoren. Es gibt ja im FF-Bereich Ex-Schreiber, die meinen, sie haben sich im FF-Bereich so gut aufgebaut, daß es nun Zeit für etwas Eigenes ist. Und machen sich an etwas, mit dem der Markt total überlaufen ist. Da ist mir ein Autor lieber, der von sich sagt: "Ich habe festgestellt, daß es für eine FF zuviel ist, ich habe eine Welt aufgebaut, die ich lieber für mich aufschreiben werde.". Jap, ich habe demjenigen zugestimmt, weil wir in erster Linie nur für uns schreiben und es irgendwann, wenn uns der Sinn danach steht, mit anderen teilen.

Offensichtlich kennen viele ihre Grenzen nicht. Und merkwürdigerweise sind es diejenigen, die sich für dermaßen gut halten, daß sie dem lebenslangen Lernprozeß abschwören, sich selbst auf den Sockel stellen und auf die Huldigung der anderen warten. Ob berechtigt oder nicht, bleibt dem objektiven Betrachter selbst zur Beurteilung. Hallelujah *ironisch grinst*

Stoffi hat gesagt…

@Stormy So n bissl Motivation hat noch niemandem geschadet :D Eben, die Wellenlänge muss stimmen und man muss sich auch über grundsätzliche Aspekte und Richtungen in ner Geschichte einig sein. Alleine kann man da ansteuern, was man will, aber zu zweit ist das schon wieder schwieriger. Ihr zwei kommt da schon wieder rein, erstmal Weathered fertig machen und dann weitersehen! Das mit dem Stil hab ich jetzt nicht gelesen *Ohren zuhalt und sing*

@Midna Stimmt, du hast ja auch schon Kooperationserfahrung! Wie gesagt, ich habs auch mal zum Spaß gemacht und das war dann immer total spannend, weil man wissen wollte, was sich der andere hatte einfallen lassen und welchen fiesen Cliffi er einem dagelassen hat. Aber für ne veröffentlichungswürdige FF müsste da auf jeden Fall Absprache erfolgen und man müsste viel korrespondieren. Ich weiß nicht, ob ich so kompromissbereit wär, mir in bestimmte Sachen reinreden zu lassen, aber das lösen Autoren ja auch unterschiedlich und das ist das Spannende daran! Uh, behalte die Idee im Auge und bleib dran, ja? Wäre schade, wenn sowas verloren ginge. Oh, ich weiß nicht...originale Sachen traue ich mir einfach nicht zu...so hat man einen Canon, an dem man sich entlang hangeln kann, da hat man ne existente Grundlage...so muss man eine ganz eigene Welt kreieren und das ist sehr anspruchsvoll. Aber danke für dein Vertrauen *lach*

@Kathy *prust* Jaa, ich kann verstehen, was du meinst. Aber ich mein...es ist ein ordentlicher Unterschied, ob man nur FFs oder wirklich professionell schreibt. Ich hab Respekt vor dem Mut all derer, die sich daran heranwagen, etwas völlig Eigenes auf die Beine zu stellen, weil ich es mir selbst nicht zutrauen würde. Aber wenn man sich mal umsieht und liest, wer alles meint, einen Roman zu schreiben, kommen da automatisch Zweifel, ob alle von ihnen wirklich soweit sind. Ich gönne jedem den Erfolg, es muss eine tolle Erfahrung sein, etwas so Großes zu schaffen, aber man muss nicht meinen, ein künftiger Bestsellerautor zu sein, nur weil man ein, zwei erfolgreiche FFs online gestellt hat oO Da komm ich irgendwie nicht so ganz mit. Aber na ja...hinnehmen und ignorieren ;)

Storm{X}Padmé hat gesagt…

Weghoeren nutzt nix, nutzt gaaar nix, irgendwann mach ich dir n Transparent damit :P

Stoffi hat gesagt…

WEHE!! *böse guck*

Storm{X}Padmé hat gesagt…

*ihre Naegel anschaut und pfeift*