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Montag, 17. August 2009

You can put lipstick on a pig...


...but it's still a pig. Wahre Worte, die man auf erschreckend viele Dinge im Leben beziehen kann. So leider auch auf die Schreiberei. Erst neulich ist mir ein Text unter die Augen gekommen, der...äh...ehrlich gesagt von mir nicht über die ersten fünf Zeilen hinaus gelesen wurde, weil die Rechtschreibung eher alternativ angehaucht und die Handlung gelinde gesagt gerad aufm Klo war, als die Story geschrieben wurde. Wie dem auch sei, ich halte mich bei solchen Stories mit destruktiven Reviews zurück. Wenn ich nichts Gutes zu sagen hab, reviewe ich nun einmal einfach nicht. Hab da zu viele Erfahrungen mit Autoren gesammelt, die entweder gar nicht auf Kritik reagiert haben oder mir aber pampig kamen. Dann spar ich mir meine Zeit dann doch für die Texte auf, die ich auch wirklich intensiv lese. Wie dem auch sei; besagter Text bekam von jemand anderem ein vernichtendes Urteil, das aber noch in nette Worte gepackt war. Und was geschah daraufhin? Die Story verschwand und wurde einige Tage später unter einem anderen Titel online gestellt. Mit dem grandiosen Bonus, das die schlechte Kritik nun nicht mehr dabei war. Wäre es eine Flame gewesen, hätte man die Admins ohne Weiteres ansprechen und um Löschung bitten können, so aber war es schlichtweg Flucht vor berechtigter Kritik. Das Schlimmste daran war aber, dass der Text absolut NICHT verändert wurde. Kein bisschen. Nicht einmal auf die geäußerten Hinweise hin, die offensichtliche Fehler beinhalteten. Stattdessen wurde der Name ausgetauscht und damit alles Übel beseitigt. Ist das nicht trauriger Selbstbetrug?

Man kann das Äußere ändern und schönfärben, wie man will, solange der Inhalt der gleiche bleibt, machts die Sache nicht wirklich besser. Keiner kriegt gern vernichtende Kritik, aber solange sie höflich geäußert wird und nicht unter die Gürtellinie geht, kann man doch wenigstens versuchen sie zu beherzigen. Um Reviews betteln und flehen, aber dann nicht mit Anregungen umgehen wollen. Auf "Das ist ja doof" reagier ich auch nicht, aber wenn man sich ein bisschen klarer mit Kritik ausdrücken kann, ist sie stets willkommen. Kritik ist dazu da, Anregungen für Verbesserungen zu geben, Leseeindrücke zu schildern, und nicht, um jemanden zu beleidigen oder herunterzukanzeln. Aber wenn man nicht mal auf diese konstruktive Worte reagieren kann, dann sollte man seine Texte nicht online packen. Erstrecht nicht unter einem anderen Namen ;)

Wie dem auch sei, muss jeder selbst wissen, in welchem Maß er/sie sich selbst betrügen möchte. Kritik zu ignorieren, macht sie aber nicht ungeschehen und den Text nicht besser.

Die Nachwehen des WG2G halten an, es war sooo schön und ich vermisse das wilde Durcheinandergeplapper, die Knuddelattacken und Lachanfälle. Mädels, es war toll und ihr fehlt mir alle!!
An dieser Stelle an alle, die den Spaß verpasst haben: Die Plattform des WritersGet2Gether ist umgezogen und offen für alle, die sich der (Hobby-)Schreiberei widmen. Jeder, der dabei sein mag, ist willkommen, den Weg dorthin findet ihr in der Sidebar. Und wer weiß, vielleicht seid ihr ja beim nächsten Treffen mit von der Partie!

Macht euch einen schönen Abend! Ich schau jetzt mal amüsiert dabei zu, wie Logan und Reverie ein paar Kurze kippen und denke dabei mit gehöriger Wehmut an das tolle Wochenende zurück!

Stoffi

5 Kommentare:

KathysSong hat gesagt…

Nee, ne? Wie stumpf ist das bitte? Das ist ja mal ein fast genialer Weg, um sich konstruktiver Kritik zu entledigen, den muss ich mir sofort merken *Ironie nur schwer im Zaum halten kann*

Ich wünsche dir viel Spaß mit Logan und Reverie :) *drück*

Jathy hat gesagt…

Nee, das ist jetzt nicht dein ernst, oder? Klar, Kritik ist etwas, was nicht jeder gleich gut verkraftet - du weißt, dass ich diesbezüglich unlängst selbst in der Klemme steckte, weil ich als Beta meinte, lieber VOR der Veröffentlichung zu warnen, als die Autorin ins Messer laufen zu lassen.

Wer seine Werke der Öffentlichkeit preisgibt, muss damit rechnen, nicht jedermans Geschmack zu treffen. Das solte man auch nicht anstreben, denn dann verliert die Geschichte sowohl an Persönlichkeit als auch an "Reibungspunkten". Alle Ecken und Kanten, alle Widersprüche und alle Konflikte müsste man vorab ausbügeln - Spannung ade. Wenn die Leser die eine oder andere Szene nicht mögen, weil die Protagonisten anders agieren, als man sich es wünscht, dann liegt dies im Ermessen der Autoren. Wer dennoch bei der Stange bleibt und auf eine glückliche Wendung gespannt ist, der wird kaum über "falsche Entscheidungen" meckern, sofern alles noch irgendwie einleuchtend und nachvollziehbar ist.

Wenn jedoch die Handlung arg zu wünschen übrig lässt oder gar ganz fehlt, so sollte man sich das als Autor(in)schon zu Herzen nehmen. Anders sind Besserungen in der Zukunft kaum machbar. Auch sollte man sich immer vor Augen halten, dass die meisten von uns lediglich Hobby-Schreiberlinge sind. Da wäre es doch wohl verwunderlich, wenn alles beim ersten Versuch perfekt wäre!

Allerdings gibt es auch Kritiken, die sich auf den Inhalt der Geschichte beziehen, aber vermuten lassen, dass der Text nur hastig überflogen wurde. Das ist echt etwas, was ärgert. Ging mir selbst so, dass jemand gewisse Erklärungen und Rückblenden einforderte, die jedoch groß und breit im Kapitel vorhanden waren. Wie soll man da reagieren? Ich habe damals ein paar Tage in Land gehen lassen, bevor ich auf den Kommi geantwortet habe: Höflich aber bestimmt darauf hinweisen, dass die fraglichen Details schon beschrieben wurden - mehr aber auch nicht.

Die von dir anvisierte Story krankte aber noch an den Wunderlichkeiten unsere Muttersprache, anders würde ich "alternative Rechtschreibung" nicht interpretieren. Das ist nun ein Punkt, bei dem ich kein Pardon kenne. Zugegeben, jedem rutschen ab und zu ein paar Dinge durch, aber wenn's einem schon gesagt wird, was man falsch macht, dann kann man doch daran arbeiten!

Liebe Stoffi, wer so, wie du es beschreibst, nicht in der Lage ist, mit konstruktiver Kritik, umzugehen und die entsprechenden Lehren zu ziehen, der verdient deine Aufmerksamkeit nicht. Und der wird über kurz oder lang auch spüren, dass das erhoffte positive Eche ausbleibt. Ob das ausreicht, die Autoren in die richtige Bahn zu lenken, darf allerdings bezweifelt werden ...

Wie heißt es so schön: Aus schlechtem Fleisch wird nie ein guter Braten - mag der Koch auch noch so talentiert sein. *lach* Dem Kind einen neuen Namen zu verpassen, bringt also nix - außer Spott ...

Liebe Grüße und einen schönen Dienstag,
deine Jathy

Stoffi hat gesagt…

@Kathy Ohhh doch, ja, das ist wirklich passiert. Ich habs sogar schon mehrere Male bei anderen Stories beobachtet, besonders in englischsprachigen Fandoms. Mir wär ehrlich gesagt der Aufwand zu groß, ständig alles zu löschen und wieder hoch zu laden. Und bei meiner Einfallslosigkeit würden mir gar nicht so viele Titel einfallen *lach* nee, ich kapiers auch nicht...wäh...ja, Logan und Reverie...um die sollte ich mich eigentlich kümmern. Argh! *zurückdrück*

@Jathy Doch, das ist mein voller Ernst. Ich hab sowas wie gesagt schon mehrfach gesehen und kapiers nicht ganz. Kritik ist selten schön, aber solange sie fair formuliert und hilfreich ist, sollte man darüber dankbar sein und nicht klammheimlich alle Spuren verwischen. Zumal Leser auch ohne eine solche Kritik im Feedback früher oder später merken, was da für ein Quark steht.
Nee, man kanns sicher nicht allen recht machen, aber ich meinte eher sehr auffällige Sachen, die Kritik ausmerzen kann und wo sie auch berechtigt ist. Zu unaufmerksamen, gleich herummeckernden Lesern sag ich mal nix, sowas ist mir auch schon untergekommen. Aber letztlich steht dann der Kritiker dumm da, nicht der Autor, der in dem Sinne keinen Fehler gemacht hat.
Ich weiß nicht, aber wenn gerade Anfänger ankommen und sagen: Seid nicht zu streng, ist meine erste Story...dann denk ich mir doch: warum holst du dir keine Beta, wenn du dir nicht sicher bist? Weichspülreviews helfen dir nicht, dich zu verbessern, das geht nun mal nur über Kritik und die vergibt natürlich auch ein Beta. Es ist kein Meister vom Himmel gefallen und das erwartet auch keiner, es ist immer noch Fanfiction. Aber ein klein wenig Sorgfalt ist meines Erachtens nicht zu viel verlangt. Immer nur hier brüllen, wenns um Reviews geht...aber dass man dafür auch was Ordentliches leisten sollte, sieht nicht jeder ein.
Wie gesagt, ich verkneife es mir, zu derartigen Stories zu kommentieren...zu oft hat die Erfahrung gezeigt, dass Kritikfähigkeit rar gesät ist und ich bin nun wirklich niemand, der die Keule rausholt und andere niedermacht. Aber meine Zeit ist mir zu schade, um sie mit schlechten oder auch nur mittelmäßigen Fics zu vertreiben.

Hab vielen, vielen Dank für deinen mörderisch langen Kommi *drück* Du bekommst noch Post von mir! :)

Stoffi

Jathy hat gesagt…

*grins* Das mit der Post ist jetzt aber keine Drohung, ne?

Storys, bei denen schon auf dem "Klappentext" steht, dass man nicht so streng mit dem Neu-Schreiber sein soll oder gar "ich weiß grad nicht, was ich als Zusammenfassung schreiben soll", locken mich nicht hinterm Ofen vor. Sicher, die Zusammenfassung ist manchmal heikel, aber sie ist auch eine Chance, die Leser zu ködern. Und wer nicht einmal drei Sätzchen über sein Projekt formulieren kann ... Was erwartet mich dann in den eigentlichen Texten? Vermutlich Sprachlosigkeit, in möglichst viele Worte verpackt ...

Die Frage der halbwegs korrekten Umsetzung von Rechtschreibung und Grammatik sehe ich wie du als Frage der Sorgfalt. Es ist ja nicht so, als gäbe es keine Hilfen und wir wären den Fallen der Fälle gnadenlos ausgeliefert. Aber wer sich nicht eingesteht, dass er auf diesem Schauplatz einen Krieg gegen Komma und Dativ nicht gewinnen kann und sich den vorhandenen und sogar kostenfreien Möglichkeiten vehement verschließt, nun ja - mein Interesse angelt er / sie damit sicher nicht. Und wer nicht liest, der reviewt auch nicht. Basta.

Dir noch einen schönen Abend, liebe Stoffi.

Knuddels, deine Jathy

Stoffi hat gesagt…

@Jathy Nein, keine Drohung, die längst überfällige Erfüllung eines Versprechens, die dich erreicht haben sollte :) Jaa, hör mir auf. Zumal auf ff.de derartige Zusammenfassungen verboten sind. Klar ist es schwierig, einen komplexen Plot mit zwei Sätzen zu umschreiben, aber man kanns wenigstens versuchen. Für "Es ist meine erste Story" erlasse ich keine Neuling-Gnade. Wenn man einen Text veröffentlicht, muss man damit rechnen, dass er nicht nur umjubelt wird. Aber anstatt sich davor zu fürchten, sollte man es doch begrüßen, wenn man auf Ungereimtheiten und Schwächen hingewiesen wird. Mir kommt regelmäßig die Galle hoch, wenn ich sehe, wie sich manch einer mit Favoritenanzahlen und Reviews brüstet, vielleicht sogar öffentlich davon schwärmt, Schriftsteller zu werden, dann aber nicht einmal die netteste Kritik verträgt. Die richtigen Kritiker da draußen gehen bekanntlich nicht so sanftmütig mit einem um.
Ich verstehs auch nicht, warum man Hilfestellungen so rigoros ausschlagen oder ignorieren muss. Es ist kein Makel, nicht perfekt zu sein, eher ist es gefährlich, sich für perfekt zu halten und nichts an den eigenen Text herankommen zu lassen. Wenn man das Ganze n bisschen ernsthafter sieht oder sich Reviews wirklich verdienen will, muss man nun mal Kritik schlucken können und nicht die Augen davor verschließen. Gerade bei Formalia wie Rechtschreibung. Aber das muss jeder irgendwo selbst wissen ;)

Danke für deine lieben Worte *drück*